„Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen“

Jessica Paas kam über die Maßnahme Train2be zu proviel, arbeitete als Hauswirtschafterin und wird jetzt Integrationskraft.

Die Maßnahme Train2be, zu der das Jobcenter Jessica Paas schickte, brachte die Wende. War die vierfache Mutter vorher schüchtern und traute sich selbst wenig zu, so entwickelte sie bei forum/proviel neues Selbstvertrauen und neuen Mut. „Durch forum bin ich viel offener geworden, kann jetzt auf Menschen zugehen“, sagt die 44-Jährige. Die Gespräche und Reflexionen mit den Fachkräften haben ihr sehr geholfen.

Schon in ihrer Jugend stand ihr das fehlende Selbstbewusstsein im Weg. Eine Ausbildung zur Metzgereifachverkäuferin hatte sie begonnen, scheute aber die Berufsschule. Als ihre Kinder klein waren, blieb sie zu Hause und fand dann keinen Zugang mehr zum Arbeitsmarkt. Erst durch die forum-Maßnahme klappte die Rückkehr. In den verschiedenen Modulen von Train2be lernte Jessica Paas ihre Stärken kennen und konnte unterschiedliche Tätigkeiten ausprobieren.

Sie entschied sich zuerst für ein Praktikum im CAP-Markt und in der Backstube. Danach wechselte sie in den Kulturkindergarten, wo sie inzwischen seit vier Jahren in Festanstellung als Hauswirtschafterin arbeitet. Sie ist für das Zubereiten des Mittagessens zuständig, wärmt das vom Kooperationspartner CULINARIA angelieferte Essen auf, rührt Salat und Sauce an und verteilt alles auf die Wagen für die einzelnen Gruppen. Das schrittweise Heranführen an neue Aufgaben, die gute Vorbereitung durch Jobcoaches und Fachkräfte halfen ihr dabei, ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. „„Ich habe mich im Kulturkindergarten sehr entwickelt und habe auch gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen – so bin ich inzwischen für die Bestellungen im CAP-Markt zuständig“, erzählt Jessica Paas stolz. Mit wachem Blick sieht sie, was fehlt, oder wo noch etwas nachgearbeitet werden muss. 

Jetzt wagt sie einen neuen Schritt: Da ihr die Arbeit mit Kindern viel Spaß bereitet, macht Jessica Paas eine Fortbildung zur Inklusionsassistentin. 45 volle Tage beschäftigt sie sich dabei mit rechtlichen Grundlagen, Krankheitsbildern, den Phasen kindlicher Entwicklung und dem Umgang mit herausforderndem Verhalten. Die 44-Jährige war auch schon zwei Wochen als Praktikantin in der Schule und berichtet begeistert: „Das hat mir richtig gut gefallen. Die Kinder haben sich mir anvertraut und viel erzählt.“ Sie hatte das Gefühl, den Kindern gut helfen zu können, und die Zusammenarbeit mit den Lehrern funktionierte prima. Nach ihrer Weiterbildung sieht sie gute Möglichkeiten für sich, eine Stelle als Inklusionsassistentin zu bekommen.